Bevor mich das Jahr 2019 völlig im Griff hat, ein kurzer und im Wesentlichen visueller Blick zurück auf 2018.
Ausstellungen: Gruppen-Ausstellungen in Budapest, Athen, 2x in Berlin, Dublin and in Alghero mit dem Berlin1020 Kollektiv. Einzelausstellung im deutschen Konsulat in Temeswar, Rumänien.
Eine Einzelausstellung ist eine unglaubliche Menge Arbeit. Ich bin extrem dankbar für die Unterstützung, Beratung und Gastfreundschaft von Renée Renard und Ciprian Chirileanu von der Diplomatic Art Initiative in Temeswar. Ohne euch beide wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen.
Es ist ein großartiges Vergnügen, die eigenen Arbeiten gedruckt an der Wand zu sehen und zu beobachten, wie die Betrachter auch dann etwas mit ihnen anfangen können, wenn sie wenig oder nichts über mich oder meine Arbeiten wissen.
Eines der vielen Privilegien, wenn man in Berlin wohnt: Es gibt so viele wunderbare Foto Ausstellungen. Ich finde den Besuch von Ausstellungen unglaublich lehrreich und inspirierend, selbst dann wenn mir die Bilder nicht gefallen.
Ich habe begonnen an einigen Serien jenseits klassischer Street Photography zu arbeiten. Ich hoffe, dass einiges davon 2019 fertig wird.
Ich hatte die Gelegenheit einige Gebäude des Bundestages und das Bundeskanzleramt von ihnen zu sehen, daraus entstand der Foto Essay Die Innenansicht der Macht.
Seascapes faszinieren mich seit langem. Im letzten Sommer habe ich wieder mal einen Anlauf unternommen, daraus eine Bilderserie zu machen. Ich war überrascht, dass die See sich schneller verändert als das Leben auf der Strasse. Ich habe viele Stunden am Strand verbracht – oft nach Sonnenuntergang oder vor Sonnenaufgang. Das Ergebnis ist Seascapes I. Mein besonderer Dank gilt dem Berliner Galeristen Michael Dooney für sein extrem hilfreiches und konstruktives Feedback zu einer ersten Version dieser Serie. Weitere Seasapes für 2019 sind fest eingeplant.
Bücher: Im letzten Jahr habe ich an mehreren Buchprojekten mitgewirkt. Das Buch „Streetfotografie – Made in Germany“ ein Buch über Street Photography in Deutschland, welches ich gemeinsam mit 9 deutschen Straßenfotografen schrieb erschien im Sommer. Ich war sehr glücklich, dass mein Bild „Die Lesende“ für als Titelbild ausgewählt wurde. Zu meiner grossen Freude und Überraschung gewann „Streetfotografie – Made in Germany“ auch den deutschen Fotobuchpreis in Bronze.
Das Produzieren eines Buches ist ein bemerkenswert langwieriger und teilweise zäher Prozess. Gleichzeitig habe ich das Vergnügen eigene Bilder und Worte in Buchform zusehen, völlig unterschätzt. Also mehr Bücher in 2019. Ein Projekt ist bereits nahezu abgeschlossen.
Workshops: Ich habe zahlreiche Einzel- und Gruppenworkshops gegeben und mit wunderbaren Menschen aus den verschiedensten Ländern zusammengearbeitet. Fotografie zu unterrichten bereitet mir unglaublich viel Freude, auch dann wenn das Berliner Wetter eher garstig ausfällt.
Und ich habe selber an zwei Workshops mit grossem Vergnügen und persönlichen Gewinn teilgenommen. Einmal mit dem Berliner Galeristen Michael Dooney über Fotografie im Kunstmarkt und mit dem Hamburger Fotojournalisten Andreas Herzau über das editieren von Serien.
Was noch?
Meine Webseite habe ich komplett überarbeitet. Das war weit mehr Arbeit als gedacht und da kommt auch noch mehr. Das Gute ist, ich bin ein wenig nerdy und kann alles selber machen. Das Schlechte ist, ich bin ein wenig nerdy kann Stunden mit dem optimieren von Nebensächlichkeiten verbringen. Ganz besonderen Dank an Mark Volz, der das Logo und den Schriftzug entworfen hat.
Und ich habe geübt, öfter nein zu sagen zu Dingen wie
- Aufträge, die nicht zu mir passen
- die zahlreichen „Ich will was umsonst“ Anfragen
- das „like Jagen“ auf Instagram
- „Pay for Play“ Fotowettbewerbe
Social Media: 2018 kündigte Google an, G+ zu schließen. Während G+ im Wesentlichen virtuelle Wüste war, so gab es doch eine lebhafte Fotografen Gemeinschaft. Meine „Street Photography Berlin“ Sammlung hatte mehr als 140k follower und nicht alle waren bots. Das ist demnächst Geschichte.
Was ich daraus gelernt habe: Social Media Inhalte und Reichweite sind flüchtig. Sie können verschwinden – einfach so. In der Zukunft werde ich mehr Inhalte auf meiner Webseite posten und weniger auf den sozialen Medien. Und ich habe mich entschieden, Kommentare zu lassen. Du kannst also diesen Beitrag kommentieren, wenn du das möchtest.
Last but not least: Ich habe viele wunderbare Menschen getroffen. Vielen, vielen Dank an alle die dabei waren.
und 2019…
Wir werden sehen. Ich werde weiter Bilder machen, schreiben und unterrichten, alles andere folgt.
Lieber Martin,
dann mache ich doch gleich mal den Anfang mit dem ersten Kommentar. Übrigens eine gute Idee mit der Kommentarfunktion! Vielen Dank für diesen tollen Rückblick und auch für unseren Kontakt im letzten Jahr. Ich habe durch dich viel Inspiration getankt und einiges für mich und meine Arbeit mitgenommen. Ich freue mich auf 2019!
Ganz liebe Grüße, Mark
Hey Mark, vielen Dank für deine lieben Worte und ja, ich bin auch auf 2019 gespannt.
liebe Grüße
Martin